[xattach=331,'left']Schauspielerisch schon immer der beste Abend des Jahres: Die Oscar-Verleihung[/xattach]So gut die Oscar-Performances der Hollywoodstars aus den letzten Jahrzehnten auch waren, die wirklichen Stars blieben bisher leider auf der Strecke. Denn bekanntermaßen wird nirgends besser und spektakulärer geschauspielert als während der Oscar-Verleihung selbst. Vor allem natürlich von den in Wirklichkeit total angepissten unterlegenen Mitnominierten, die im Moment des Oscar-Verlustes Jahr für Jahr alle Register ihres Könnens ziehen, um glaubhaft die Rolle des guten Verlierers verkörpern zu können. Dies wurde nun nach langen Jahren des Ignorierens endlich von den Verantwortlichen der Emmy-Awards eingesehen, sodass ab diesem Jahr auch die ergreifend geschauspielerten Emotionen aufrichtiger und selbstloser Freude für den überlegenen Oscar-Mitkonkurrenten entsprechend mit einem Emmy gewürdigt werden können.
[h2]Was sagen die Stars selbst zur Regeländerung?[/h2]
"Natürlich wollte ich der hässlichen Kuh einfach nur an die dumme Gurgel und ihr den faltigen Hals umdrehen", erinnert sich Hollywoodstar Cate Blanchett an die Oscar-Verleihung 2008, in der es für sie, wie auch dieses Jahr, nur bei einer Nominierung blieb. Diesmal war es ihrer Aussage nach auch nicht wesentlich besser, aber jetzt gibt es ja vielleicht noch einen Emmy fürs Zusammenreißen. Auf der männlichen Seite stellte die darstellerische Leistung zur Überspielung der eigenen Wut und Enttäuschung einen ähnlichen Kraftakt dar. "Abstechen wollte ich den schmierigen Wichser, völlig klar, aber kannste halt nicht bringen und jetzt mit den Emmys sowieso nicht mehr", gibt Matt Damon nach seiner jüngsten Oscar-Niederlage gegen Leonardo DiCaprio erfrischend offen zu. "Von daher hab ich das Messer lieber direkt zu Hause gelassen". Gerächt hat er sich nach eigener Aussage aber trotzdem noch an seinem Kollegen. "Auf der Aftershow Party hab ich ihm im Vorbeigehen ziemlich geschickt ins Gesicht gefurzt".
Wieder mal das Nachsehen hat bei der ganzen Aktion der bisher ohnehin vom Oscar-Pech arg gebeutelte DiCaprio selbst. Durch seine zahlreichen Nominierungen der Vergangenheit, die bis zu diesem Jahr nie in einem Oscar gipfelten, galt er dieses Mal während der Verleihung aufgrund seiner immensen Verlierer-Erfahrung als ganz heißer Favorit auf den Emmy in der Kategorie "Best Fake Oscar Losing Friendliness Performance", doch daraus wird dieses Jahr leider nichts. "Das ist mal wieder typisch!", regt sich DiCaprio im Interview mit deutlich hervortretender Halsschlagader lautstark auf. "Jahrelang reiß ich mir den Arsch auf, trainiere wie ein Blöder, studiere Menschen mit Herz, Charakter und Mitgefühl, liefere als Oscar-Loser bei den Verleihungen eine grandiose Performance nach der anderen ab und was bekomm ich am Ende dafür? Nichts! Sogar noch einen Tritt in den Hintern. Denn ausgerechnet in dem Jahr, in dem die Regel geändert wird, darf ich nicht mitmachen, weil ich diesen scheiß Oscar gewinne! Mir steht´s bis hier!". So wie es aussieht, könnte also der Oscar-Fluch, den man DiCaprio bisher nachsagte, nahtlos in einen Emmy-Fluch übergehen. Schon bitter, wenn man einfach immer übergangen wird.
[h2]Neue, spannende Oscar-Emmy-Kategorien?[/h2]
Auch andere erstaunliche Performances während der diesjährigen und den kommenden Oscar-Verleihungen werden bei den künftigen Emmy-Awards in mehreren Kategorien berücksichtigt. Zum Beispiel die politisch korrekteste Dankesrede oder auch wer am überzeugendsten verkörpert hat, nüchtern, clean, glücklich, bei Bewusstsein oder vom Planeten Erde zu sein.
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